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Dos und Don'tsProbezeit: Das musst du beachten

Das solltest du in der Probezeit beachten.

Du hast endlich den langersehnten Arbeitsvertrag in der Tasche, dein Traumjob wartet auf dich und du freust dich auf den Start deiner Karriere, doch in deinem Arbeitsvertrag ist eine Probezeit vereinbart?

Zunächst klingt das nach einem unbequemen Testlauf, den es möglichst ohne Kündigung zu überstehen gilt und in dem du dich und deine Fähigkeiten unter Beweis stellen musst. Doch die Probezeit ist nicht nur für den Arbeitgeber, sondern auch für dich eine Chance. Was dieser Zeitraum für deinen Karrierestart bedeutet und wie du ihn für dich optimal nutzen kannst, erfährst du in diesem Jobgeschichten.de-Artikel.

Wozu dient die Probezeit?

Die Probezeit ist inzwischen gängige Praxis in der Arbeitswelt und beträgt bis zu sechs Monate. In dieser Zeit gilt noch kein Kündigungsschutz für den Mitarbeiter. Das Arbeitsverhältnis kann sowohl vom Arbeitgeber als auch vom Arbeitnehmer jederzeit ohne Angabe von Gründen mit einer Frist von zwei Wochen gekündigt werden.

Zweck der Probezeit ist es, beiden Seiten die Möglichkeit zu geben, die Zusammenarbeit zu überprüfen. Auch wenn keine Gründe für die Kündigung ausgesprochen werden müssen, sind es oft dieselben Ursachen, die zu einer Kündigung seitens des Arbeitgebers führen. Dazu zählen beispielsweise:

  • Unpünktlichkeit oder häufige Fehlzeiten,
  • mangelnde Fachkenntnisse,
  • unzureichende Leistung,
  • keine Teamfähigkeit,
  • unterschiedliche Vorstellungen von der Zusammenarbeit.

Urlaub in der Probezeit

Einzelne Urlaubstage in Absprache mit der Führungskraft und dem Team sind meist auch in der Probezeit möglich. Doch einen längeren Urlaub solltest du besser erst nach den Probemonaten einreichen. Kein Arbeitgeber sieht es gern, wenn der neue Kollege gleich zu Beginn der Einarbeitung länger ausfällt.

Eine Urlaubssperre besteht jedoch nicht. Du erwirbst in jedem Monat deiner Probezeit Anspruch auf ein Zwölftel deines Jahresurlaubs. Üblicherweise wird dieser Urlaubsanspruch anteilig angesammelt und kann dann nach Ablauf der Probezeit genommen werden. Solltest du schon vor dem Vertragsabschluss einen Urlaub gebucht haben, der in die Probezeit fällt, ist es ratsam, den Arbeitgeber so früh wie möglich davon zu informieren.

Wenn du in der Probezeit krank wirst

Keiner kann etwas für einen Unfall oder eine Krankheit. Das gilt auch in der Probezeit. Du solltest jedoch im Krankheitsfall immer eine ärztliche Bescheinigung einreichen. Eine Lohnfortzahlung gibt es allerdings erst nach den ersten vier Wochen des neuen Arbeitsverhältnisses.

Falls du innerhalb der ersten vier Wochen krankheitsbedingt ausfällst, hast du Anspruch auf Krankengeld. Übrigens bietet eine Krankheit in der Probezeit keinen Schutz vor einer Kündigung.

Wie du die Probezeit für dich nutzt

Viele Arbeitnehmer denken zunächst nur daran, die Probemonate zu überstehen, um dann richtig durchzustarten. Andere versuchen, sich nur von der positiven Seite zu zeigen, um keine Kündigung zu riskieren. Das geht sogar teilweise so weit, dass sie Arbeit mit nach Hause nehmen, um ihren Arbeitseifer zu zeigen.

Grundsätzlich gilt, dass du dich in der Probezeit genauso verhalten solltest, als wärest du bereits fester Bestandteil des neuen Teams. Wenn du dich anders gibst, als du in Wirklichkeit bist oder wenn du dich durch Mehrarbeit verbiegen musst, wird dein Vorgesetzter sich ein falsches Bild von dir machen und du bringst dich in die unangenehme Situation, diesem falschen Bild dauerhaft gerecht werden zu müssen.

Die Probezeit ist aber nicht nur ein Testlauf für deine Fähigkeiten und deine Persönlichkeit, sondern auch eine echte Chance für dich, den neuen Job auf den Prüfstand zu stellen und abzuklären, ob dies wirklich dein Traumjob ist. Wenn du vor Jobantritt überdenkst, welche Wünsche und Werte dir in deinem Beruf wichtig sind, wirst du schnell feststellen, ob der neue Job zu dir passt oder nicht. Stelle deine Kriterien beispielsweise in einer Liste zusammen:

  • Entsprechen die Arbeitsinhalte und die Zukunftsaussichten deinen Erwartungen?
  • Kommst du mit dem Team klar und wird deine Arbeit wertgeschätzt?
  • Fühlst du dich wohl mit deiner Tätigkeit?
  • Ist die Bezahlung angemessen?
  • Hast du genügend Freizeit?

Was die Zusammenarbeit auf Probe erleichtert

Die Probezeit ist eine wichtige Zeit, in der es um dich und um deine Erwartungen an den neuen Job geht und in der du zeigst, was du kannst. Nutze die Zeit aktiv und lasse dir von deinem Chef und den Kollegen das neue Tätigkeitsfeld erklären. Vielleicht gibt es sogar einen Einarbeitungsplan für die Anfangszeit, der dir hilft, dich in den ungewohnten Abläufen zurechtzufinden.

Gerade zu Beginn deiner Tätigkeit ist es immer vorteilhaft, sich an den Arbeitsprozessen und Gewohnheiten des neuen Arbeitgebers zu orientieren. Gibt es eine bestimmte Kleiderordnung? Im Zweifel ist es besser, sich anfangs etwas konservativer als zu leger zu kleiden. Auch wenn es im Team Mitarbeiter gibt, die in Jeans und T-Shirt zur Arbeit erscheinen, solltest du zunächst herausfinden, wie der offizielle Dresscode lautet. Mitarbeitern, die beispielsweise schon sehr lange in der Firma arbeiten, werden meist mehr Freiheiten zugestanden als neuen Beschäftigten.

Auch ein guter Umgangston gegenüber Mitarbeitern und Vorgesetzten sorgt für einen guten Eindruck. Höfliche und freundliche Zeitgenossen werden häufiger als erfolgreich und teamfähig wahrgenommen und wer lächelt, sammelt Pluspunkte im sozialen Miteinander. Gerade in der Probezeit ist es wichtig, sich möglichst schnell in das Team zu integrieren. Dabei hilft es, wenn du aktiv den Anschluss an die Kollegen zum Beispiel beim gemeinsamen Mittagessen suchst. Versuche auch, dir möglichst viele Namen zu merken.

Bei Problemen im Arbeitsablauf oder Leerlauf solltest du deinem Vorgesetzten rechtzeitig Feedback geben. Zeige immer dein Interesse und biete Unterstützung an. So wirst du als kollegial wahrgenommen und kannst auch später auf die Hilfe deiner Kollegen zählen. Auch ist es ratsam, regelmäßig, beispielsweise im Abstand von zwei Monaten, das Feedback deiner Führungskraft einzuholen. So gibst du auch dir die Chance, deinen Auftritt oder deine Leistung rechtzeitig nachzubessern, wenn der Chef andere Erwartungen oder auch Verbesserungsvorschläge hat.

Nach der Probezeit: Das Übernahmegespräch

Wenn beide Seiten mit der Zusammenarbeit zufrieden waren, steht einem positiven Feedbackgespräch kaum noch etwas im Weg. Es ist ratsam, vorab eine Art Bilanz der Probezeit zu ziehen, um eventuellen Einwänden deine positiven Entwicklungen und Lernerfolge entgegenzuhalten. Das Übernahmegespräch ist wie ein zweites Bewerbungsgespräch und sollte genauso sorgfältig vorbereitet werden.

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